Dienstag, 18. November 2008

Iasi und Falticeni

Das erste Mal etwas mehr Zeit zum frühstücken, bevor wir wieder in die Gehörlosenschule in Iasi die Weihnachtspäckchen verteilen.

8.00h. Abfahrt zur Schule.

Während Andreas wieder den Kindern die Ohren untersucht, nimmt Michael wieder seine Augentests auf…. und strahlt wieder übers ganze Gesicht, wobei er die Kinder damit immer anstecken konnte. Christian (Johann) dolmetscht sich wieder die Seele aus dem Leib, weil die Lehrer nicht der deutschen, noch der englischen Sprache mächtig waren.

Christian und Konstantin verteilten im Hof aus dem Auflieger von Joe Nowotny, die Päckchen an die Kinder.

Gegen 11.30 h haben wir uns dann auf die weitere Reise Richtung Falticeni auf gemacht. Wieder über Berge und durch Landschaften, die uns immer wieder in ihren Bann ziehen. Nun konnten wir aber auch noch einige der bekannten Klöster sehen, welche für das Moldautal bekannt sind. Wir fragten und erst, ob es sich hierbei um Burgen oder Schlösser handelt, aber es waren doch die Klöster.

In Falticeni angekommen, haben wir einen Kindergarten vorgefunden, welcher unserer Hilfe mehr als bedurfte. Auch hier wurden wir herzlich begrüßt und das mit einem herzlich, gekochten Mittagessen. Bevor wir dann ans ausladen kamen, war Michael verschwunden. Gefunden haben wir ihn dann in einem Klassenzimmer, wo er schon an der Untersuchung von Kinderaugen war.
Andreas schloss sich gleich an und Christian musste sich bei einfach geschlossenen Fragen ganze Geschichten anhören, nur die Antwort war eben nicht dabei haha.

Christian, Konstantin und ich machten uns an die Päckchenentladung. Dann ging es an die Verteilung und auch Andreas war wieder dabei. Die, zum größten Teil, behinderten Kinder wurden dann in Gruppen zu uns geführt. Na ja, der Versuch war es zu führen, denn die Kinder kamen johlend um die Ecke gerannt und direkt auf die Päckchen los. Diese Freude entschädigte uns wieder einmal für alle Mühen, die wir mit der langen Reise auf uns genommen haben.
Ich denke aber, dass die besseren Eindrücke von unseren Erlebnissen über die Bilder zu verstehen sind.

Nun haben wir auch die über RT163 gesammelten Kinderbekleidung abgeladen und diese dem Kindergarten zur Verfügung gestellt, da es sich hier um sozial schwache Familien handelt und die Kinder nicht immer dem Wetter entsprechend angezogen sind, bzw. angezogen werden können. Auch hier waren wir uns sicher, dass die Sachen hier zu 100% richtig abgeladen wurden.

Gegen 18.00h haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht. Dieses Mal in das Länderdreieck Rumänien, Moldawien und Ukraine in westlicher Richtung nach Gura Humorului, was soviel heißt, wie humorvoller Mund, wie wir von Johann erfahren konnten.

So, genug von meiner Seite für heute und ich freue mich schon wieder, wenn wir morgen in Richtung Westen fahren.

YiT
Tommy


Andreas Perscheid schreibt:

Nach dem Powertag gestern, mussten wir heute leider ohne Peter auskommen und so mussten erst einmal einige Kinder zum Ohrenarzt verwiesen werden…..

Die Ankunft in Falticeni war dann wieder einmal als wenn man sich nicht mehr im gleichen Land als am Morgen befinden würde. Wieder einmal die großen Plattenbauten an denen an vielen Stellen Löcher in die Hauswand geschlagen wurden um den Rauch der Holzöfen nach draußen zu leiten, weil die Fernwärme zu teuer ist.

Umso wärmender war dann für uns alle die Atmosphäre im Kindergarten für behinderte Kinder aller Arten. 94 Mädchen und Jungen wuselten um uns herum, immer auf der Suche und in der Hoffnung noch ein paar Süße Sachen von uns zu erbeuten. Vom Direktor angefangen bis zu allen Kinderbetreuern die wir kennenlernen durften …alle wirklich mit dem Herzen dabei.

Interessiert und energisch diskutierten sie mit uns über die optimale Versorgung ihrer Kinder mit Brillen und Hörgeräten. Leider waren viele der Kinder absolut gehörlos oder noch viel zu klein um sie in der Kürze der Zeit richtig zu untersuchen. Ein defekter Oldtimer von Hörgerät konnte dennoch getauscht werden. Alle anderen vorhandenen Hörgeräte waren sicher verwahrt in einer Kiste…. Warum nur fragten wir ? Batterien ? „Wir kaufen von Zeit zu Zeit EIN Päckchen für die Kinder ….ohne Worte. Ein paar Stunden Später konnten wir zum Abschluss dann noch einige Tausend Batterien überreichen, statt der gewohnten gelegentlichen Höreinsätze jetzt eben dann doch durchgehend Hören für die Kinder möglich.

Meine Mission „Hören“ ist an dieser Stelle beendet. Gut über 100 Kinder sind versorgt, weitere Hörgeräte wieder zum Leben erweckt.

Am Meisten bewegt hat hier aber dann doch wieder die unglaubliche, unbeschreibbare Freude der Kinder über die bunten, liebevoll gepackten Weihnachtspäckchen. …und eine nachdenkliche Zeit für die Rückfahrt mit der Gewissheit, dass es für die meisten Kinder das einzige Päckchen in diesem Jahr bleiben würde. Müde und aufgewühlt geht es nun zum Schlafen in einem Hotel im Nirgendwo…

Andreas


Michael Müller schreibt:

Der heutige Tag war ein Wechselbad der Gefühle par excellence.

Erlaubt mir bitte einen Gedanken zum „nach“denken:

Ein Kind machen, bekommen, haben: eigentlich kalte gefühllose Begriffe.

Ein Kind wünschen, erwarten, erziehen: hierin liegen Respekt und Gefühl für diese kleine Wesen!

Von den Kindern, die auf der Schattenseite des Lebens erwacht sind, haben im Kinderheim Falticeni keinen Schlafsaal, sondern ein richtiges Zuhause gefunden.

Die kleinen Wesen, die zum Teil mit großen körperlichen und seelischen Schäden durch Alkohol- und Drogenmissbrauch Ihrer Eltern leiden; auch Downsyndrom, Taubheit, Irisdefekte und Cataract und Autismus … sie sind auf die Hilfe und Unterstützung anderer, Älterer angewiesen.

Dass Team um die rührige Direktorin kümmert sich liebevoll und auf individuelle Weise mit Freude und Liebe. Aber selbst mit dieser Hingabe stößt die Hilfe an Grenzen, da die Kinder nur in Unikliniken versorgt werden können

- und diese finanziellen Mittel stehen nicht zur Verfügung

– noch nicht …

Michael

















































































































































































































































Hier mussten wir den 40 tonner drehen, da wir auf einmal im Nirgendwo standen haha.

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